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Weihnachtslied: Wie die Könige zusammenkamen
Deutsche Weihnachtslieder
3. Buch


Die Legende von den heiligen Drei Königen

5. Wie die Könige zusammenkamen.

Als nun die zwölfte Nacht vergangen,
Die doch war keine Nacht zu nennen:
Da ward ein Nebel umgehangen,
Dass auch erlosch des Sternes Brennen.
Da blieb der Sonne Licht verborgen,
Da musste von der Nacht befallen
Das erste Mal seit dreizehn Morgen
Der Zug der Fürsten mühsam wallen.

Auf eines Hügels Felsgesteinen
Hielt an der eine mit dem Traben;
Er lagerte sich mit den Seinen,
Das war der König der Araben.
Sie sahn sich in den Finsternissen
Vergebens um nach Stern und Sonnen,
Sie lagen ohne nur zu wissen,
Was sie für Stätte sich gewonnen.

Da tönte nebenan Getose,
Als ob vom Ross auch Andre stiegen,
Da raschelt es im Bergesmoose,
Als täten Andre neben liegen.
Und Antwort ward auf das Gebrülle
Der Stier' in des Araben Herde: -
Jetzt stieg empor des Nebels Hülle,
Und Tag ward wieder auf der Erde.

Er stand auf eines Kreuzwegs Mitten,
Ihm gegenüber hielt ein Andrer,
Vom zweiten Pfade hergeschritten,
Ein männlich wohlgetaner Wandrer;
Und hinter ihm die Schar der Reiter,
Der Schafe Herden, der Kamele;
Da zieht von Beiden Keiner weiter,
Ein Staunen fliegt durch Beider Seele.

Und noch sind sie im Schaun verloren,
Da kommt auf drittem Weg ein Dritter,
In einer stolzen Schar von Mohren,
Er selbst ein junger, schwarzer Ritter.
"Was bringt euch, rief er aus der Ferne,
So edlen Mann, so würdgen Greisen?
Wärt ihr geführt von einem Sterne,
Wie ich, ihr würdet lustger reisen!"

Der Zweite sprach: "Wohl einem Sterne
Vertraut ich meine festen Tritte!
Nicht blindlings zieht ein Mann zur Ferne,
Nach sichrem Gut lenkt er die Schritte!"
Der erste sprach: "Es muss den Greisen
Ein helles Licht zum Wandern laden:
Mich hieß das Licht der Seele reisen,
Ein Himmelslicht schien meinen Pfaden."

Ein Jeder sprachs in seiner Zungen;
Als wärs die eigne, däuchts dem Andern;
Ein Jeder weiß vom Geist durchdrungen,
Woher, wohin, zu wem sie wandern.
Sie reichen sich die Hand zum Bunde.
Sie sind Ein Herz und Eine Seele;
Sie küssen sich mit Brudermunde
Und loben Gott mit ein'ger Kehle.

Der Nebel zwar, der aufgestiegen,
Hat ihrem Blick den Stern verborgen,
Doch sich zu Füßen sehn sie liegen,
Das Ziel (so glauben sie) der Sorgen.
Da liegt sie an des Berges Tiefen,
Zu der des Sternes Strahlen luden,
Sie ruht im Schatten der Oliven
Die königliche Stadt der Juden.

O wüsstet ihr, auf welchem Hügel,
Ihr Fürsten, euer Zug gehalten,
Und warum seiner Strahlen Flügel
Der Stern darob nicht mag entfalten!
Nicht ist er in der Stadt geboren,
Nicht suchet da den Königserben:
Doch dieser Hügel ist erkoren,
Darauf er soll am Kreuze sterben!


weiter: 6. Wie die Könige in Jerusalem einzogen, und zu Herodes kamen

Gustav Schwab




Karl Simrock
Deutsche Weihnachtslieder
1859

3. Buch:

Weihnachtslieder


In einem Kripplein liegt ein Kind
Da steht ein Esel und ...

Ach lieber Herre, Jesu Christ
Der du ein Kind ge...

Jetzt wird die Welt recht neu geborn
Jetzt ist die Maienzeit ...

Sei gegrüßet und geküsset
Allerliebstes Jesulein ...

Die Krippe
Was ist das doch ...

Du lieber, heilger, frommer Christ
Der für uns Kinder ...

Erklinge Lied und werde Schall
Kling gleich der ...

Fern im Osten wird es helle
Graue Zeiten werden ...

Der Stern
Der du in der Nacht ...

Der Stern
Weht, ein Licht ist ...

Die heiligen drei Könige
Nie zogen auf ver...

Am Fest der heiligen drei Könige
Durch die Nacht drei ...

Gesang der heiligen drei Könige
In Morgenlanden ...


Die Legende
von den heiligen Drei Königen

1. Wie auf einem Berg im Morgenlande zwölf Sternseher gesetzt wurden

2. Wie der Stern erschien

3. Wie drei Könige sich aufmachten, dem Sterne nachzuziehen

4. Wie die Könige fuhren

5. Wie die Könige zusammenkamen

6. Wie die Könige in Jerusalem einzogen, und zu Herodes kamen

7. Was den Königen auf ihrer Fahrt nach Bethlehem begegnet

8. Wie die Könige zu Bethlehem das Kind Jesus fanden und es anbeteten

9. Wie Joseph mit der Jungfrau und dem Kinde floh

10. Wie Herodes die Kindlein in Bethlehem ermorden ließ

11. Wie die Könige nach Hause kamen, und was weiter geschah

12. Wie die Könige Abendmahl hielten, und starben


Der ein Gewand den Himmel rollt
Dass Sterne fallen ...

Brich an, du schönes Morgenlicht
Das ist der alte ...

Drei Weihnachtslieder
Es zieht aus weiter ...

Von der dreifachen Geburt unsers Herrn
Der die weite Welt ...

Weihnachtabend
Wie die hellen Lichter ...

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Beim Christbaum
Mein Kind, noch lebst ...

Der Christbaum
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Zu Weihnachten
Stille wars in aller ...

Die Geburt Christi
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Die Christnacht in Bethlehem
Die ihr ganzes Leben ...

Bethlehem und Golgatha
O Christus, der du ...

Christnacht
Seraphin'sche Heere ...


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