Deutsche Weihnachtslieder
1. Buch

Weihnachtslied

Aus dem Lechrain von Leoprechting. München 1855, S. 207: "Auch geht in dieser Nacht jetzt noch in mancher Gemeinde irgend ein armer Selder, der gut singen kann, mit seinen Kindern durch das Dorf und singt nachstehendes schönes Weihnachtslied. Es ist dies sicher ein uralter Brauch und gewährt Allen eine große Freude, weshalb der Sänger auch reichlich bedacht wird."

Es kam die gnadenvolle Nacht,
Wie leuchtete des Mondes Pracht;
Wie glitzerte der Sterne Schar
Als Jesus Christ geboren war.
Gelobt sei Jesu Christ!

Froh jubelte der Engel Heer,
Gott hoch im Himmel, Gott sei Ehr
Und Fried und Freud und Seligkeit
Herrsch' auf der Erde weit und breit.
Gelobt sei Jesu Christ!

Auf goldnen Wolken sangen so
Die Engel Gottes himmlisch froh,
Himmlisch froh und hoch entzückt
Hat sie der Hirten Schar erblickt.
Gelobt sei Jesu Christ!

Die hocherfreuten Hirten gehn
In Windeln Gottes Sohn zu sehn,
Erblicken in der Krippe ihn
Und sinken auf die Kniee hin.
Gelobt sei Jesu Christ!

Und wer das holde Knäblein sah
War froh und sprach: der Herr ist da!
Es kommt sein gnadenvolles Reich:
Welch Kind ist diesem Kinde gleich?
Gelobt sei Jesu Christ!

Ja Gottes Lieb ist unumschränkt,
Ein Gott, der seinen Sohn uns schenkt,
Schenkt Alles was uns heilsam ist,
Schenkt Alles uns durch Jesum Christ.
Gelobt fei Jesu Christ!