Deutsche Weihnachtslieder
1. Buch

Der englische Gruß als Wiegenlied

Da Gabriel der Engel klar
Vom Himmelreich gesendet war,
Und er allein die Jungfrau fand,
Gott sei mit dir, sprach er zuhand,
Maria!
Stille, stille! Gottes Minne!
Nun schweig und ruh!
Wenn du willst, so wollen wir deinen Willen tun.
Hochgelobter edler Fürst, nun schweig und weine nicht,
Tust du das, das gibt uns Trost und Zuversicht.

Als sie die Botschaft gar vernahm,
Wie sehr sie drob in Schrecken kam!
Sie sprach: Mir ist kein Mann doch kund.
Gott sei mit dir zu dieser Stund,
Maria!
Uns ist geborn und auserkorn
Ein werthes Kind.
Loben es alle Menschen, die hier versammelt sind!
Er ist geboren in Bethlehem und liegt allhie:
Loben ihn alle Menschen und fallen auf die Knie.

Der Engel sprach: Ich bin ein Bot
Aus Himmelreich ohn allen Spott:
Ich sage dir, du wirst ein Kind
Gebären, des die Himmel sind.
Jung und alt und Wohlgestalt
Ist das Kind,
Älter als seine Mutter und alle Menschen sind.
Er ist gewesen stets wie er auch immer ist,
Er ist geheißen Jesus der heilige Christ.

Da sie vernahm so hohe Mär,
Dass Gott ihr also gnädig wär,
Sie sprach: "Sieh, ich bin Gottes Magd,
Geschehe mir wie du gesagt."
Von Maria kam der hohe Nam
Emanuel,
Wie uns verkündet hat der Engel Gabriel.
Er ist uns erschienen heut in Bethlehem.
Wisset, dass uns nimmer ein größrer König käm.

Und als das Kindlein ward geborn,
Das Gott sich selbst hatt auserkorn,
Da kam dahin der Engel Heer
Und tanzte fröhlich rings umher.
Jung und alt und Wohlgestalt
Ist das Kind,
Älter als seine Mutter und alle Menschen sind.
Er ist gewesen, ist wie er auch immer ist,
Er ist geheißen Jesus der heilige Christ.

Das Kindlein in der Krippe lag
Die lange Nacht bis an den Tag.
Wer pflegt' es da mit treuem Sinn?
Das war die hohe Königin
Maria.
Stille, stille, Gottes Minne,
Nun schweig und ruh!
Wenn du willst, so wollen wir deinen Willen tun.
Hochgelobter edler Fürst, nun schweig und weine nicht.
Tust du das, das gibt uns Trost und Zuversicht.