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Auf, auf! ihr Reichsgenossen
Auf, auf! ihr Reichsgenossen,
Eur König kommt heran,
Empfahet unverdrossen
Den großen Wundermann.
Ihr Christen geht herfür:
Lasst uns vor allen Dingen
Ihm Hosianna singen
Mit heiliger Begier.
Auf, ihr betrübten Herzen,
Eur König ist euch nah;
Hinweg all Angst und Schmerzen,
Der Helfer ist schon da;
Seht, wie so mancher Ort
Hochtröstlich ist zu nennen,
Da wir ihn finden können
In Nachtmahl, Tauf und Wort.
Auf, auf! ihr Vielgeplagten,
Der König ist nicht fern;
Seid fröhlich, ihr Verzagten,
Dort kommt der Morgenstern;
Der Herr will in der Not
Mit reichem Trost euch speisen,
Er will euch Hülf erweisen,
Ja dämpfen selbst den Tod.
Nun hört, ihr frechen Sünder,
Der König merket drauf,
Wenn ihr verlorne Kinder
Im vollen Lasterlauf
Auf Arges seid bedacht
Und tut das ohne Sorgen;
Doch Ihm ist nichts verborgen,
Er gibt auf Alles Acht.
Seid fromm, ihr Untertanen,
Der König ist gerecht,
Lasst uns den Weg ihm bahnen
Und machen Alles recht.
Fürwahr, er meint es gut:
Drum lasset uns die Plagen,
Die er uns schickt, ertragen
Mit unerschrocknem Mut.
Und wenn gleich Krieg und Flammen
Uns Alles rauben hin,
Geduld! Ihm allzusammen
Gehört doch der Gewinn.
Wenn gleich ein früher Tod
Die Lieben uns genommen,
Wohlan, sie sind gekommen
Ins Leben aus der Not.
Frisch auf in Gott, ihr Armen,
Der König sorgt für euch.
Er will durch sein Erbarmen
Euch machen groß und reich.
Der selbst das Tier bedacht,
Der wird auch euch ernähren.
Was Menschen nur begehren,
Das steht in seiner Macht.
Hat endlich uns betroffen
Viel Kreuz, lässt er doch nicht
Die immer auf ihn hoffen
Mit rechter Zuversicht.
Von Gott kommt Alles her:
Der läset auch im Sterben
Die Seinen nicht verderben;
Seine Hand ist nicht zu schwer.
Frisch auf, ihr Hochbetrübten,
Der König kommt mit Macht.
An uns, die Herzgeliebten
Hat er schon längst gedacht.
Nun wird nicht Angst und Pein
Noch Zorn hinfort uns schaden,
Dieweil uns Gott in Gnaden
Lässt seine Kinder sein.
So lauft mit schnellen Schritten,
Den König anzusehn,
Dieweil er kommt geritten
Stark, herrlich, sanft und schön.
Nun tretet all heran,
Den Heiland zu begrüßen,
Der alles Leid versüßen
Und uns erlösen kann.
Der König will bedenken
Die, so er herzlich liebt,
Mit köstlichen Geschenken,
Als der sich selbst uns gibt
Durch seine Gnad und Wort.
O König hoch erhoben,
Wir Alle wollen loben
Dich freudig hier und dort.
Nun, Herr, du gibst uns reichlich,
Wirst selbst doch arm und schwach;
Du liebest unvergleichlich,
Du jagst den Sündern nach.
Lass uns dir insgemein
Die Stimmen hoch erschwingen,
Ein Hosianna singen
Und ewig dankbar sein.
Johann Rist
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